Ölpreis Prognose: Dank der Blockade im Suez-Kanal kann sich der Ölpreis vorerst erholen. Doch die Korrektur, die zuvor stattgefunden hat, war nicht unberechtigt. Wir schauen auf die Details.
BLOCKADE IM SUEZ-KANAL DÜRFTE NUR TEMPORÄR STÜTZEN
Die Blockade des Suez Kanals setzt sich bis heute weiter fort, wenn auch eine gewisse Bewegung des Tankers erreicht werden konnte. Insgesamt 9 % des weltweiten Öl-Transports findet durch diesen Kanal statt. Umgerechnet sind dies zirka 5,5 Mio. Barrel pro Tag, die an Angebot irgendwo verspätet eintreffen dürften.Doch dieses Angebot, das auf Tankern transportiert wird, ist eher um Monate zukunftsgerichtet.
Das heisst, in den Bestands- und Produktionsdaten dürfte sich diese Blockade kaum oder nur verspätet zeigen. Zudem haben Händler die Möglichkeit Tanker umzuleiten, sofern die Blockade länger dauert. Schauen wir auf die aktuellen Daten der EIA, so sind die Rohölbestände per letzte Woche weiter gestiegen. Das ist insofern negativ, als dass sich die Bestände weiter über den 5-Jahre-Durchschnitt entwickelt haben.
Ebenso unerfreulich ist, dass die Benzin- und Destillat-Bestände per letzte Woche aufgebaut wurden. Wobei die letzten beiden sich, saisonal bedingt, in einem Abwärtstrend befinden, was die Vermutung nahe liegen lässt, dass es sich bei dem aktuellen Anstieg nur um eine vorerst temporäre Entwicklung handeln könnte. In der kommenden Woche werden wir diesbezüglich etwas schlauer sein.
WÖCHENTLICHER EIA REPORT BRINGT KAUM IMPULSE
Schauen wir auf die Produktionsdaten so sehen wir einen geschätzten Anstieg der US Rohölproduktion in der vergangenen Woche. Und zwar auf 11 Mio. Barrel. Höchster Stand seit Anfang Februar. Damit wurde die Produktion von vor dem Kälte-Einbruch wieder erreicht. Aktuell sollte dies noch nicht überbewertet werden. Doch sollte sie ab hier weiter steigen, wäre es nicht sehr positiv für den Ölpreis WTI.
Dass sie weiter steigen könnte, wäre nicht auszuschließen. Wie wir zuletzt berichteten, die EIA Drilling Prognose zeigt, dass im April für das Permian Basin erstmals seit Langem wieder eine steigende Drilling-Aktivität gegenüber dem Vormonat erwartet wird.
Der Netto-Raffinerieinput erreichte per letzte Woche ebenfalls bereits das Vor-Kälte-Einbruch Niveau und könnte dafür sorgen, dass die Rohölbestände in den kommenden Wochen tendenziell wieder geringer ausfallen. Die Nettoimporte sind nur leicht gestiegen, was auf eine kaum verändernde Situation bei der Auslandsnachfrage hindeutet. Solange Nettoimporte nicht stark steigen, sind hiervon negative Impulse nicht zu erwarten.
MITTELFRISTIGE ÖLPREIS PROGNOSE HÄNGT VOM OPEC + ANGEBOT AB
Schauen wir in die Zukunft, so rückt das nächste OPEC + Meeting am 1. April in der kommenden Woche immer näher. Es hängt erneut einiges an der Gemeinschaft, denn eine stark steigende Nachfrage auf Basis der Erholung wurde nun eingepreist und mit weiteren Lockdowns innerhalb vieler EU Länder richtet sich der Fokus umso mehr auf das zukünftige Angebot.
Ohnehin geht die IEA davon aus, dass die Nachfrage im ersten Halbjahr tendenziell höher ausfallen wird als im zweiten. Die steigenden Bestände in den USA tun dem Ganzen zusätzlich kaum Gutes. Sollte die US Produktion in Kürze anziehen, wäre dies ebenfalls nicht unterstützend. Zuletzt hat die OPEC + beschlossen die Kürzungen kaum nennenswert bis Ende April zu verringern.
Sollte es allerdings eine größere Ausweitung der Produktion von mehr als 1,5 Mio. Barrel pro Tag ab Mai geben, dann dürfte der Ölpreis mit Sicherheit negativ darauf reagieren. Ein Ende der „voluntary cuts“ seitens Saudi-Arabien würde schon reichen, um die Produktion von 1 Mio. Barrel pro Tag höher ausfallen zu lassen.
Aktuellen Berichten nach, erwarten Analysten allerdings zum gegebenen Zeitpunkt nicht, dass es eine starke Ausweitung geben wird. Sollte es so kommen, könnten wir mit Stabilität im Ölpreis rechnen. Charttechnisch betrachtet hat der Ölpreis in der aktuellen Korrektur Downside-Potential bis zirka 54 USD je Barrel. Mit der Suez-Kanal-Blockade wurde die Korrektur vorerst gestoppt. Bis zum OPEC Meeting könnte sich der Preis innerhalb der Range zwischen 59-62 USD einpendeln. Darüber oder darunter wäre mit stärkeren Impulsen in die jeweilige Richtung zu rechnen.
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